Claudia Christine Wolf
Bruder Wolf
Aktualisiert: 1. Juni 2021
Liebevoll im Kreis der Familie und mörderisch Feinden gegenüber: Menschen und Wölfe haben viel gemeinsam. Am Wolfsforschungszentrum in Österreich erforscht Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal das Verhalten unserer Seelenverwandten.

Für mich geht heute ein Kindheitstraum in Erfüllung. Ich besuche das #Wolfsforschungszentrum im österreichischen Ernstbrunn und darf meine Namensvetter aus nächster Nähe beobachten. Mein ehemaliger Hochschullehrer Kurt Kotrschal hat die Forschungsstelle gegründet und mich eingeladen.
"Wölfe sind uns Menschen in ihren sozialen Eigenschaften unglaublich ähnlich", sagt der #Verhaltensbiologe.
Im eigenen Rudel kümmern sich #Wölfe aufopfernd um ihren Nachwuchs und sogar den ihrer Verwandten. Aber wehe, es gibt Streit mit anderen! Wölfe haben xenophobe - also fremdenfeindliche - Gehirne, genau wie wir Menschen. Bei manchen Kämpfen zwischen Rudeln geht es um Leben und Tod. "Ein Großteil der Wölfe im Yellowstone Nationalpark sind Krieger", so Kotrschal.
Liebevolle Familienmitglieder und gnadenlose Feinde
Die Ähnlichkeiten zwischen Wölfen und Menschen machen die Arbeit mit den Tieren so spannend. „Wir arbeiten experimentell", sagt Kotrschal. "Wir stellen den Tieren unsere Fragen in einer Art, die es ihnen ermöglicht, mit Spaß dabei zu sein und gern mit uns zusammen zu arbeiten. Aus ihrem Verhalten können wir dann ablesen, was in ihnen vorgeht.“
Geistige Leistungen wie #Raben und #Menschenaffen
Der Wissenschftler beobachtet das Verhalten der Tiere, nimmt Hormonproben, testet Objektverständnis und prüft Kooperationsbereitschaft. Dabei hat er zum Beispiel herausgefunden, dass Wölfe sehr gut darin sind, ihre Impulse zu kontrollieren und teilweise sogar die Perspektive von Menschen einnehmen können - eine Fähigkeit, die man bislang nur von Menschenaffen und Raben kannte...
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