»Gefährliche Straftäter waren oft schon als Kinder Systemsprenger«
- Claudia Christine Wolf
- 7. Juli
- 1 Min. Lesezeit
Die Psychologin Gilda Giebel hat mit den gefährlichsten Männern Deutschlands gearbeitet. Im Interview berichtet sie vom Alltag in der Sicherungsverwahrung.
Interview: Claudia Christine Wolf
Frau Giebel, schauen Sie gern Thriller? Eigentlich nicht, aber als 18-Jährige habe ich mir zusammen mit meinem damaligen Freund »Funny Games« angesehen. Darin geht es um zwei Männer, die eine Familie stundenlang brutal quälen. Das hat mich ziemlich beschäftigt, und ich habe mich gefragt: Wie können Menschen derart böse sein?
Haben Sie deshalb Psychologie studiert? Zumindest spielte eine Rolle, dass ich Menschen und deren Verhalten verstehen wollte. Gefährliche Straftäter lernt man ja normalerweise zum Glück nicht kennen. Wenn man von schrecklichen Verbrechen hört, fragt man sich manchmal, was im Kopf der Täter vorgegangen ist oder ob man ihnen selbst hätte zum Opfer fallen können. Als forensische Psychologin an der Universität habe ich hunderte Akten von Gewaltstraftätern gelesen, bin solchen Menschen aber nur selten begegnet. Ich war sehr neugierig darauf, wie sie auf mich wirken würden. Deshalb habe ich mich um eine Stelle in der Sicherungsverwahrung beworben ...
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